Ist Führung so viel „Psychokram“? Was ich vor davor gerne gewusst hätte!

Ich war stolz, euphorisch und hochmotiviert, als ich gefragt wurde: „Möchtest du deine erste Führungsrolle übernehmen?“ Keine Führungserfahrung, macht nichts. Noch keine Weiterbildung, kein Problem. „Da kannst du hineinwachsen“, so mein Chef. Bin ich dann auch, mit allen Hochs und Tiefs, die eine Führungsrolle so mit sich bringt. Das ist jetzt über 20 Jahre her.

Heute begleite ich Menschen, die genau in dieser Situation sind, wie ich damals – mit dem wunderbaren Unterschied, dass es jetzt üblich und normal ist, sich von Berater*innen und Coaches unterstützen zu lassen.

Was ich damals als neue Führungskraft gerne gewusst hätte:

  1. Du wirst den Zeitaufwand für Führung unterschätzen. Führung nebenbei funktioniert nicht. Nehme dir wöchentlich ausreichend Zeit, je nachdem, wie viele Menschen du führst.
  2. Plane dir mit deinen Mitarbeitenden regelmäßigen Austausch in unterschiedlichen Formaten und Konstellationen ein. Nutze das wertvolle Instrument „Mitarbeitergespräch“ nur, wenn du gut vorbereitet bist. Entwickle Ideen und Ziele mit den Menschen.
  3. Individuelle Führung heißt, auf Menschen einzugehen. Es bedeutet nicht, sich zu verbiegen. Werde dir klar, wofür du stehst und was für dich „nicht verhandelbar“ ist.
  4. Konflikte sind völlig normal und helfen, gemeinsam voranzukommen. Harmoniesucht wirkt kontraproduktiv.  
  5. Du wirst nicht alle mögen. Nicht alle werden dich mögen.

Und ja, Führung ist viel „Psychokram“. Und der wird dich intensiv beschäftigen!